Man muss das Rad heute nicht neu erfinden, es manchmal in eine noch nicht aus-getretene Spur zu lenken lohnt sich aber bestimmt. Etwa ins transalpine Gelände, unwegsam und bekannt zugleich. Man muss den aufziehenden Stürmen ebenso trotzen wie den tiefen Spalten des Unvorher-sehbaren.
"Transalpin" heißt auch eine Salzburger Impulswerkstatt, die sich genau dorthin wagen möchte. Musikalisch. Der Vorhang zu ihrem ersten Akt wird beim heurigen Jazz in der Altstadt-Festival für das Publikum geöffnet.
Das zu erwartende Ergebnis aus diesem von Benno Oberdanner initiierten "Transalpin-Projkets" soll für alle eine Überraschung sein. Für Musiker wie für das Publikum. Geiger Johannes Krall von der Mosz-art-Bänd formuliert es so: "Es wird natürlich nicht alles dem Zufall überlassen, wir werden versuchen, die Kompositionen so zu gestalten, dass jeder der drei teilnehmenden Gruppen ihren Stil beibehalten und doch etwas Neues entstehen kann." Da wird also viel musikalisch gratgewandert. Genauer gesagt zwischen Mozart, angewandter Blechmusik und transalpiner Volksmusik.
Mit dabei sind die Blechbläser von "Mnozil Brass", die sich aus dem Sound diverser Musikkapellen Richtung Volksjazz entwickelt haben. Beim geplanten gemeinsamen Auftritt wird die Truppe um Gerhard Füßl Ausschnitte aus deren aktuellem Programm "Ragazzi" spielen. "Natürlich werden wir Notenmaterial austauschen, damit sich jede der drei Gruppen mit dem Klangbild der anderen beschäftigen und neue Impulse entwickeln kann, die dann miteinander verschmelzen sollen", so Füßl. Improvisation heißt hier das Zauberwort...